Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Auch wenn es schön ist, dass wir „unseren“ Wald lieben und ihn schützen wollen, sollten dabei Fakten und naturwissenschaftliche Daten nicht unberücksichtigt bleiben. So plappern selbst renommierte Journalisten die These der Deutschen Umwelthilfe nach, dass Brennholz innerhalb von einer halben Stunde verbrannt sei und es Jahrzehnte dauern würde, die entsprechende Menge CO₂ erneut zu binden. Das stimmt so natürlich nur, wenn man einen einzelnen Baum betrachtet. Offensichtlich ist es nicht gelungen, das Nachhaltigkeitsprinzip der Forstwirtschaft zu vermitteln – dass wir nur maximal so viel Holz entnehmen, wie im „selben“ Zeitraum auf der Fläche nachwächst.

Ähnlich emotional wird die Diskussion zu Windenergieanlagen im Wald geführt. Auch bei diesem Thema sollten alle Gesichtspunkte nüchtern angeschaut werden. Eine Tatsache ist nun mal, dass solcherart alternative Energieanlagen die Ertragslage der Forstbetriebe verbessern können – ein Faktor, der in der aktuellen Situation im Wald nicht zu unterschätzen ist. Zudem sollte hier ebenfalls der Blick über den Tellerrand hinaus gelenkt werden: Gerade in diesen so fragilen Zeiten wird die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen immer aktueller. Ein Ausstieg hieraus wird nur mit dem Einsatz von Windenergie und Brennholz funktionieren. Wir nehmen uns in dieser AFZ-DerWald die Zeit, die Themen von verschiedenen Seiten zu beleuchten und zu hinterfragen.