Holzpreis als Überlebensfrage

In diesem Zusammenhang fürchten die Säger Ökosystemleistungen für die Waldbesitzer. Die Sägeindustrie hat im 1. Halbjahr 2021 so viel Geld verdient wie noch nie. Der Waldbesitz merkte von diesem Geldsegen zunächst einmal nichts.

Dafür forderten Vertreter der Waldbesitzer umso lautstärker eine Entlohnung für eben diese Ökosystemleistungen. Die Bereitstellung von Holz müsse deshalb mehr Spaß machen als die von Ökosystemleistungen. Das heißt, der Rundholzpreis muss auf einem attraktiven Niveau gehalten werden. Steffen Rathke, Vizepräsident des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH) e. V., sagte, nach dem Wegfall der Einschlagsbegrenzung am 1. Oktober sei festzustellen, dass die privaten Waldbesitzer die Holzernte massiv verstärken.

Gleichzeitig sei nach den Sommerferien der Auftragseingang der Sägewerke um 80 % eingebrochen – eine Folge der Hamsterkäufe im Frühjahr. Manche Sägewerke würden sogar stillstehen. Er befürchte eine Holzschwemme, mit der die Preise für Sägerundholz wieder in den Keller gehen. „Und dann waren es wieder die Säger!“ Holzpreisschwankungen beeinflussen die Entscheidung, ob und wann Holz eingeschlagen wird, aber auch, wohin es verkauft wird. „Wenn China mehr zahlt, wird das Holz nach China gehen“, warf ein Teilnehmer ein. Ein ausreichend hoher Rundholzpreis wird also in mehrfacher Hinsicht zur Überlebensfrage für die Holzindustrie in Deutschland.