Prof. Dr. Horst Dieter Brabänder †

Sein Fach vertrat er mit großem Engagement und setzte wesentliche Impulse zu dessen Weiterentwicklung im Sinne einer umfassenden Forstökonomie. Er gewann aufgrund seiner Kollegialität, Offenheit und Fairness die Wertschätzung der Kolleginnen und Kollegen – nicht zuletzt auch wegen seiner am Wohl der Göttinger Fakultät, der er auch als Dekan diente, orientierten Strategie. Sein Engagement für die Forstwirtschaft reichte aber weit über die Grenzen der Universität hinaus. Er setzte sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen der Forstwirtschaft ein und erkannte schon sehr früh, dass in einer Industriegesellschaft die Holzerlöse auf Dauer nicht ausreichen werden, um die gesellschaftlichen Leistungen der Wälder nachhaltig zu sichern. Heute sprechen wir in diesem Zusammenhang von „Ökosystemdienstleistungen“. Deshalb forderte er schon vor über vier Jahrzehnten deren Bewertung und Honorierung. Auch der Kontakt und Transfer in die Praxis lag ihm stets am Herzen. So wirkte er in vielen hochkarätigen Arbeitsgruppen mit, war beispielsweise langjährig Vorsitzender des Ausschusses für Betriebswirtschaft des DFWR und leitete auch den Beirat für Waldbewertung bei der BVVG. Dieser befasste sich mit der Reprivatisierung des Waldes in den neuen Bundesländern. Für seine Verdienste um die forstliche Betriebswirtschaft und Wirtschaftlichkeit im Privatwald wurde er mit dem Karl-Abetz-Preis ausgezeichnet.

Mit Prof. Brabänder verliert die forstliche Wissenschaft und Praxis einen analytischen und scharfsinnigen Geist, der ihm bis ins hohe Alter erhalten blieb. Wir verlieren aber auch einen großartigen, zugewandten Menschen. Neben seinen umfangreichen Schriften leben seine Gedanken in dem Denken und Handeln derer weiter, die er als Hochschullehrer geprägt hat. Dafür sind ihm viele sehr dankbar.