Sachverstand für Brüssel

Die Auftaktrede von Christine Singer (Freie Wähler) für ihre Kandidatur zur Europawahl hat nur knapp zehn Minuten gedauert. Von den Zuschauern in der Deggendorfer Stadthalle wurde sie für ihren Auftritt beim Politischen Aschermittwoch jedoch gefeiert, mit kräftigem Applaus und zustimmenden Jubelrufen.

Allem voran macht Singer ihren landwirtschaftlichen Hintergrund deutlich und nennt ihre tiefe Verwurzelung in der Praxis eine „große Stärke“. Das betont sie auch im Gespräch mit dem Wochenblatt: „Ich gehe nach Europa, genau aus dem Grund. Ich finde es wichtig, dass im Europaparlament Menschen sitzen, die aus der arbeitenden Bevölkerung, aus dem Mittelstand kommen. Denn was auf Europaebene erarbeitet wird, muss auch umsetzbar sein“.

Großen Handlungsbedarf auf Europaebene sieht sie bei den Themen Fachkräftemangel, Bürokratieabbau, dem Erreichen der Klimaziele, der Verlagerung der Produktion ins Ausland, in der Migrationspolitik sowie Energie und Mobilität. Als Beispiel spricht sie den Green Deal an: „Den finde ich wichtig“, denn als Bäuerin sei eine intakte Umwelt die Grundlage für ihre Arbeit. Doch gleichzeitig warnt Singer davor: „dass wir vor lauter Klimaziele die Betriebe abschaffen und die Ernährungssicherheit gefährden, nur dass dann der Klimaschutz am Papier in Deutschland stimmt.“ Hier brauche es gesunden Menschenverstand.